Die andere Seite

Salpeterhandel und Villa Freischütz

06.09.2025–31.07.2026

Priamiweg 7
I-39012 Meran

In Hamburg steht das imposante Chilehaus. Henry B. Sloman hat es vor hundert Jahren bauen lassen, finanziert durch seine Gewinne aus dem Salpeterimport aus Chile. Salpeter war im 19. Jahrhundert ein wertvoller Rohstoff. Er wurde für die Herstellung von Sprengstoff und als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Dass die Villa Freischütz mit dem Chilehaus eine ähnliche Geschichte teilt, liegt bisher für die Besucher:innen im Verborgenen. 1921 kaufte der aus der Nähe von Göttingen stammende Kunstsammler Franz Fromm die Meraner Villa. Sein Reichtum stammte größtenteils aus dem Vermögen seiner Ehefrau. Luisa Hilliger Y Vernal war als Tochter des Salpetermillionärs Johann Georg Christian Hilliger in Peru geboren worden. So weit, so gut. Wäre da nicht die andere Seite der Geschichte, auf der anderen Seite der Welt. Der Wohlstand der europäischen Salpeterbarone beruhte auf der Ausbeutung meist indigener Wanderarbeiter:innen. Sie lebten und arbeiteten – formell frei – unter sklavenähnlichen Bedingungen. Die Ausstellung bringt beide Geschichten zusammen.

Bild

  1. Die Hafenstadt Iquique 1868, © Foto: William Oliver, Stiftung Navarini-Ugarte
  2. Blick in das Hausmuseum „Villa Freischütz“, © Stiftung Navarini-Ugarte
  3. Hochzeit von Franz Fromm und Luisa Hilliger Y Vernal 1884, © Stiftung Navarini-Ugarte

 

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